Meine Lieblingsdialektausdrücke
 
 

Da meine Mutter Appenzellerin ist (vo Appäzöll sölbä!) mein Vater aus dem Rheintal kommt, ich im Vorderland aufgewachsen bin und nun schon seit vielen Jahren in Goldach wohne, weiss ich nicht, ob diese Ausdrücke jetzt rein sanktgallerisch, vorderländisch oder appenzellerisch gefärbt sind. Ich benutze sie jedenfalls.

Natürlich ist die Liste auf keinen Fall vollständig. An den aufgeführten Ausdrücken gefällt mir vor allem der Unterschied zur Schriftsprache oder die Kürze mit der man im Dialekt was ausdrücken kann.


  1. amäl/amigs:  Wird benutzt im Sinne von „jeweils“.

  2. Chindsgi: Kindergarten

  3. chlepfe, tätsche: knallen

  4. choge: ziemlich, Steigerungsausdruck

  5. chögele: Probleme bereiten. Etwas funktioniert nicht so wie es soll.

  6. chräsle: kriechen

  7. Chuänägäle: Schmerz beim Auftauen unterkühlter Glieder.

  8. Fägnäscht: unruhiger Mensch

  9. Gäll: Nicht wahr?

  10. gheiä: fallen

  11. gibschig: nervig, überdreht

  12. Giraitzi: Kinderschaukel

  13. Gugelfuur: Dummheiten machen

  14. Hä?: Wie bitte? Was hast Du gesagt?

  15. hääl: glatt, glitschig, vereist

  16. halbbatzig: nicht seriös ausgeführt, nicht vollen Einsatz zeigend

  17. huurälä: kauern

  18. lämpä: Ärger, Streit

  19. Latschi: einfältiger, dummer Kerl

  20. mä:  “man“ z. B. mä sött, man sollte. (Übrigens, „dä mä isch än fuule Siech“. Weil sich mit „mä“ meist niemand angesprochen fühlt, wird die Arbeit im Normalfall auch nicht ausgeführt. :-)  )

  21. möögä: Tierlaute die man als jammern verstehen kann. z.B. „möögen“ Lämmer

  22. muäsch: (Du) musst!

  23. müädä: zwängeln

  24. näbe: endlich, im Sinne von „kommst Du endlich!“

  25. öppediä: manchmal, ab und zu

  26. öppis/öppe: etwas/etwa

  27. Pfättene: Dachrinne

  28. Pflotsch: nasser Schnee

  29. Pschütti: Gülle

  30. Ranzäpfiife: Bauchschmerzen

  31. Ruäch: ungehobelte/rohe Person

  32. säb: jenes

  33. säbe (diä): jene

  34. schlöne: naschen

  35. Schnuderi: Lausbub, frecher Kerl, auch „dä schnuderi ha“, eine Erkältung haben.

  36. schnusig: herzig

  37. södere: jammern

  38. suggäla: schlecken

  39. tönd: tut!

  40. töögle: Mit Wasser spielen

  41. tschädere: scheppern

  42. tschuppä: an den Haaren ziehen

  43. tschuttä: Fussball spielen

  44. uh: Steigerung, im Sinne von „ziemlich“

  45. uhuärä: Kraftausdruck, wird aber häufig im Sinne von „ziemlich“ benutzt. Allerdings kommt „ziemlich“ da auch nicht ganz ran, weil „ziemlich schnell“ ist nicht so schnell wie „uhuärä schnell“.

  46. umächüngele: unbeholfen improvisieren

  47. zöslä: Mit Feuer spielen

  48. zwismälä: Schmerzen die entsehen wenn Glieder „eingeschlafen“ sind.